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Rechenzentren

Im Rhein-Main-Gebiet sind eine große Zahl von Rechenzentren entstanden, deren Betrieb viel Energie erfordert aber auch in Form von Abwärme wieder in die Umgebung abgibt. Auch in der Nähe des Fechenheimer Waldes, auf dem früherem Neckermann-Areal, sind elf weitere solcher Anlagen geplant. Im Rahmen unseres Themenblocks “Hitze und Gesundheit” beschäftigten wir uns beim Spaziergang am 26.5. mit der Frage, welche Auswirkungen die Gebäude und ihr Betrieb für Frankfurt, die Anwohnenden und für den Wald haben und diskutierten, ob und wie Rechenzentren sinnvoller betrieben werden können.

Treffpunkt war das “nachhaltig” geplante Gewerbegebiet Fechenheim Nord-Seckbach Süd. 2016 gab es hierfür den Beschluss der Stadtverordnetenversammlung. Aber statt Nachhaltigkeit - beispielsweise durch Ansiedelung kleiner oder mittelständischer und miteinander vernetzter Unternehmen unterschiedlicher Ausrichtung, bepflanzte Freiräume und gemeinsames Erarbeiten energiesparender und emissionsarmer Produktionsweisen - werden immer mehr Rechenzentren in das Gewerbegebiet gebaut. Kurt Müller (BUND und AK Rechenzentren) sowie Ingo Stürmer (Sprecher der BI Wir wohnen hier) haben uns durch das Gewerbegebiet geführt und vielfältige Informationen zu den Rechenzentren gegeben. Dabei wurden verschiedene Problembereiche angesprochen:

  • gigantischer Energieverbrauch zum Arbeiten und Kühlen (z.T. durch Dieselgeneratoren, deren Abgasnormen nicht einmal denen von Diesel PKW’s ensprechen sollen)

  • enormer Wasserverbrauch zum Kühlen

  • Abwärme:

    1. Abgabe der Abwärme in die Luft aber auch in den Boden und damit verbunden die Erwärmung des Grundwassers (Auswirkungen auf das nahegelegene Seckbacher Ried)

    2. mangelnde Nutzung der Abwärme (würde ausreichen, um zB. den Heizwärmbedarf aller Wohngebäude in Frankfurt und Offenbach zu decken)

  • Versiegelung großer Flächen für die riesigen Betonklötze

  • Abwanderung von bisherigen Firmen und Arbeitskräften, da in den Rechenzentren nur wenige Menschen arbeiten

Der Spaziergang hat eindrücklich gezeigt, wie sich das ursprünglich vielfältige Gebiet in eine städtebauliche Monokultur verwandelt - mit negativen Konsequenzen für Anwohnende (schlechte Luft, Lärm, Hitze, Verödung) und die Ökologie (Erwärmung der Luft und des Grundwassers, Versiegelung). Der Spaziergang endete am Fecher-Bauwagen bei Kaffee und Kuchen und geselligem Austausch. Etwa 45 Menschen waren gekommen.

Wohnhäuser im Spannungsfeld der Rechenzentren im Gewerbegebiet.

Nur eines der bisherigen Rechenzentren ist begrünt.

Was können wir tun?

  • auf die Planung/den Bau von Rechenzentren mit Forderungen zur Klimaverträglichkeit und Abwärmenutzung einwirken (Besuch von Ortsbeiräten etc). Vom BUND existiert ein Positionspapier zur umweltfreundlicheren Gestaltung von Rechenzentren:

    https://www.bund-hessen.de/klimaschutz-energiewende/rechenzentren/

    Wir wollen jedoch darauf aufmerksam machen, dass hier das Problem der Abwärmenutzung/Kühlung im Sommer, wenn kein Heizbedarf besteht, ungelöst bleibt.

  • Auch die Speicherung und Verarbeitung unserer privaten Daten etwa in Clouds und die Nutzung von Handys und Streamingdiensten erfordert den Bau von Rechenzentren. Weniger Einfluss, als auf unser individuelles Verhalten, haben wir jedoch auf viel größere Faktoren. So gibt es die Vermutung, dass der Bau derart vieler neuer Rechenzentren im Frankfurter Osten mit der Nähe zu dort schon bestehenden Rechenzentren der Börse zusammenhängen und einen Vorteil beim Trading ermöglichen soll. Recherchen zum eigentlichen Zweck der geplanten Rechenzentren sind daher sinnvoll.

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